Mutter Gottes, Mutter der Kirche und Vorbild des Glaubens – Maria ist die wichtigste Frau im christlichen Glauben. Ihr und ihrem Leben widmen sich viele Feiertage im katholischen Kirchenjahr. In Deutschland ist nur Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag. Allerdings nur in zwei Bundesländern: Im Saarland und in einigen Gemeinden Bayerns wie in München. Der Feiertag liegt im Kalender immer am 15. August und 2016 fällt er auf einen Montag.
Mariä Aufnahme in den Himmel
Auch wenn es im deutschen Kalender Mariä Himmelfahrt heißt, geht es an diesem Tag um Marias Aufnahme in den Himmel. Eine weitere Bezeichnung ist Mariä Aufnahme in den Himmel oder in Latein „Maria Assunta“. Sie verdeutlicht den Unterschied zu Christi Himmelfahrt. Denn Maria ist nicht aufgestiegen, sie wurde als erster Mensch mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Dazu gibt es keine Überlieferung in den kirchlich anerkannten kanonischen Schriften, aber Legenden: Eine erzählt davon, wie Marias Leichnam von Engeln gestützt im Licht empor schwebte. Die andere berichtet, dass anstatt ihres Körpers die Jünger, die ihr Grab öffneten, Blumen und Kräuter vorfanden.
Lichtprozessionen und Kräutersegen
Traditionen zu Mariä Himmelfahrt gibt es vor allem in Süddeutschland. Wichtiger Bestandteil der Feiern sind Kräuterweihen und Lichtprozessionen mit Kerzen. Die gesegneten Kräutersträuße schützen dem Brauch nach Haus, Hof und Familie. Sie bestehen aus sieben Kräutern, dabei steht die Sieben für die Sakramente und die sieben Leiden Marias. Jeder Strauß enthält Königskerze, denn sie ist ein Symbol Marias. Eine noch junge Tradition ist die Fatima-Schiffsprozession auf dem Bodensee, die auch 2016 stattfindet. Von dem Tischler Ferdinand Andreatta initiiert, überbrückt sie Ländergrenzen. Die geschmückten Schiffe fahren in die Mitte des Bodensees, wo ein Geistlicher den Pilgern seinen Segen erteilt. Zu den größten Lichtprozessionen zählt die im bayerischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild stattfindende: Tausende begleiten sie jährlich und bewundern die mit einem Blumenteppich geschmückte Mariengrotte, in der die Prozession endet.
Bild: Lichtprozession Höherberg, Bischöfliche Pressestelle Hildesheim (bph)