Der Karsamstag gehört zur Karwoche, wird im Gegensatz zu Aschermittwoch und Karfreitag jedoch nur selten gefeiert. Dennoch gibt es einige Traditionen und Bräuche, die auch 2015 und 2016 am Samstag der Karwoche stattfinden.

Herkunft

Der letzte Tag der Karwoche ist ein Tag der inneren Einkehr. Glockengeläut und Gottesdienste bleiben an diesem Tag ebenso aus wie andere Veranstaltungen im kirchlichen Rahmen. Dies hat den Grund, dass der Karsamstag zwischen Karfreitag und Ostersonntag liegt. Er spiegelt damit das Ende der Hoffnungen auf die Erlösung wieder und markiert gleichzeitig das Ende der Fastenzeit vor Ostern.

Seine Wortherkunft hat der letzte Tag der Karwoche wie auch der Karfreitag aus dem Altdeutschen. Genauer gesagt von dem Wort „Kara“, welches soviel wie Trauer und Klage bedeutet. Zusammen mit den anderen beiden Tagen, die vor Ostern liegen, bildet der letzte Tag der Karwoche also eine Phase der stillen Klage und der Ruhe.

Bräuche und Traditionen

Der letzte Tag der Karwoche ist ein ruhiger Tag, an dem kaum Messen stattfinden. Lediglich zwei Messen und die damit verbundenen Bräuche werden von Region zu Region veranstaltet. Zum einen die Karmette, auch als Trauermette bezeichnet. Diese ging früher mit lautem Schlagen und Klopfen auf die Kirchenbänke einher, wodurch der Tumult bei der Gefangennahme und später das Erdbeben beim Tod Christi symbolisiert wurde. Heutzutage ist dieser Brauch nicht mehr üblich. Neben der Karmette finden vereinzelt auch Kreuzwegandachten statt.

Diese symbolisieren ebenfalls die Leiden Christi und werden manchmal in Form von Theaterstücken aufgeführt.

Der Samstag der Karwoche im Kalender

2016 findet der Karsamstag am 26.03 und damit so früh wie selten statt. Da es sich nicht um einen gesetzlichen Feiertag handelt, haben die Geschäfte deutschlandweit geöffnet. Lediglich Musikveranstaltungen, der Schankbetrieb und Unterhaltungsveranstaltungen sind an diesem Tag verboten. Im Kalender genießt der Karsamstag also einen ähnlichen Status wie die anderen Tage der Osterwoche. Auch oder gerade wegen seiner wenigen Bräuche ist er ein wichtiger Bestandteil des kirchlichen Jahres und insbesondere der Zeit um Ostern.

 

Bíld: Glocke und abgebrochener Klöppel der St. Petersglocke im Kölner Dom nach dem Klöppelverlust, Elke Wetzig, GNU Free Documentation License