Das Erntedankfest im Kalender 2016
Sowohl innerhalb der Katholischen Kirche als auch in den evangelischen Gemeinden wird das Erntedankfest üblicherweise am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Im Kalender des Jahres 2016 fällt es auf den 2. Oktober und liegt damit relativ früh. Das Erntedankfest ist kein Bestandteil des offiziellen Kirchenjahres, da es nicht Teil des Heilsgeschehens Christi ist. Deshalb ist es den Gemeinden auch freigestellt, ob sie es zelebrieren wollen, genauso wie Ihnen die Wahl der Terminierung im Kalender grundsätzlich freisteht. Da die Gläubigen in aller Welt unterschiedliche Erntezeiten haben, ist dies leicht nachvollziehbar.
Ursprünge und Hintergründe
Aus religiöser Sicht drücken die Christen ihrem Gott am Erntedankfest ihre Dankbarkeit für die Früchte der Erde aus und führen sich ihre eigene Gottesfurcht und ihre Verantwortung gegenüber der Natur vor Augen. Das macht es zu einem wichtigen Datum im Kalender. Offensichtlich ist das Bedürfnis in einer ritualisierten Form einer höheren Macht für die Ernte zu danken ein universelles und wurde und wird in ähnlicher Form zu allen Zeiten und in vielen verschiedenen Kulturkreisen begangen. Überlieferungen christlicher Erntedankfeste gibt es schon aus den Zeiten der Frühkirche, genauer: seit dem 3. Jahrhundert.
Zeitgenössische Bräuche zu Erntedank
Heutzutage begehen beide Konfessionen, Protestanten und Katholiken, das Fest, indem sie mit Körben, die mit Feldfrüchten und Obst gefüllt sind, den Altar schmücken. Mancherorts wird die Kirche im Vorfeld geschmückt, anderswo werden die Erntegaben im Verlauf und als Bestandteil des Gottesdienstes in den Altarraum gebracht. Auch der Brauch, prächtige Erntekronen aus Getreide oder Weinstöcken zu flechten, ist weit verbreitet. Häufig werden Umzüge mit bunt geschmückten Erntedank-Wagen veranstaltet, bevor das Fest zeremoniell in den Gottesdienst integriert wird.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird das Erntedankfest traditionell, vor allem auf dem Land, mit einem Festessen und Tanzveranstaltungen gefeiert, mitunter werden sogar eigens Jahrmärkte ausgerichtet. In vielen Gemeinden hat sich der aus dem Mittelalter stammende Brauch erhalten, für hungerleidende Menschen in der Dritten Welt oder für andere Bedürftige Geld oder Nahrungsmittel zu sammeln.
Das Erntedankfest ist also so wandelbar wie die Gesellschaften, die es begehen, das gilt sowohl für die regionalen Besonderheiten als auch für seinen Wandel der Zeit – der auch 2016 nicht aufhört.
Bild: Erntedankfest Bad Gögging 2013. Foto: Tourist-Information