Jedes Jahr feiern Christen auf aller Welt am letzten Sonntag vor Heiligabend den 4. Advent, es handelt sich also um einen variablen Feiertag im Kalender. Im Jahr 2016 fällt er auf den 18. Dezember und liegt damit verhältnismäßig früh. Da die Adventszeit, die am 1. Advent anfängt, den Beginn des offiziellen Kirchenjahres markiert, liegt der 4. Advent am Anfang des Kirchenjahres, jedoch spät im Kalender und ebenso spät in der Adventszeit, die mit Heiligabend endet.
Die ältesten Überlieferungen über die Adventszeit stammen aus dem fünften Jahrhundert, erst Papst Gregor der Große (ca. 540-604) jedoch hat die Zahl von vier Adventssonntagen festgelegt.

Liturgische Bräuche am 4. Advent

Allen vier Adventssonntagen gemeinsam ist, dass sie unter dem Zeichen der Vorfreude und des Wartens stehen: auf die Ankunft (lat. adventus) Jesu und das Warten auf seine Wiederkehr am Ende der Zeiten. Doch hat jeder Sonntag eine ihm eigene Dramaturgie und Funktion im Gefüge der Weihnachtsgeschichte. In der evangelischen Liturgie steht am 4. Advent Maria, die Mutter Jesu, im Vordergrund. In den Evangelienlesungen nach Lukas, die üblicherweise für den Gottesdienst an diesem Tag vorgesehen sind, wird der Lobgesang Marias – „Magnificat anima mea Dominum“ (dt.: Meine Seele preist den Herrn) – verlesen, mit dem sie nach der Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel ihrer Base Elisabeth auf deren Gruß antwortet. Die katholische Liturgie unterscheidet drei verschiedene Lesejahre (A, B und C), in denen unterschiedliche Stellen aus dem Johannesevangelium verlesen werden. Das Weihnachtsfest des Jahres 2016 fällt in das Lesejahr C und ist damit inhaltlich sehr nah an der evangelischen Liturgie – in den beiden anderen Lesejahren steht die Verkündigung an Josef bzw. jene an Maria im Vordergrund.

Alltägliche Bräuche
Dem Brauch folgend, an jedem Sonntag in der Adventszeit eine weitere Kerze des Adventskranzes zu entzünden, ist heute, im Jahr 2016, die vierte Kerze an der Reihe. Die schon seit Wochen stattfindenden Weihnachtsmärkte werden rege besucht, auch der eine oder andere Adventsbasar findet viel Zuspruch. Der Kalender neigt sich dem Ende zu, und die Menschen – auch jene, die das Fest nicht in erster Linie aus religiöser Überzeugung feiern – stimmen sich in das Weihnachtsfest ein.

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